Die Insel ist ein absoluter Geheimtipp! 2017 sind wir zum ersten Mal nach Curaçao geflogen. Nachdem wir mit den Jungs momentan immer nur in den Ferien auf Reisen gehen können und am liebsten weit weg fliegen, kommen im August leider nicht wirklich sehr viele Reiseziele in Frage. Nach Curaçao hat es uns verschlagen, weil die Insel außerhalb der karibischen Hurrikan Zone liegt und somit auch das gesamte Jahr über angereist werden kann. Daher auch der Name: „Insel unter dem Winde“. Sie zählt zu den südlichen Kleinen Antillen – eine der drei niederländischen ABC Karibikinseln. Es ist ein eigenständiges Bundesland innerhalb des Königreichs der Niederlande. Die Temperatur liegt ganzjährig zwischen 29 und 32 Grad. Die Wassertemperatur zwischen 26 und 28 Grad ist ebenfalls wunderbar angenehm. Die einheimische Bevölkerung spricht eigentlich drei Sprachen fließend: Niederländisch, Papiamento und Englisch. Angeflogen wird Curaçao von Deutschland aus täglich mit KLM über Amsterdam. Die Flugzeit ab Amsterdam beträgt ca. 9 1/2 Stunden.
Inhaltsverzeichnis
Bon Bini – Willkommen
Beim ersten Mal kamen wir nach einer Woche Aruba-Urlaub auf Curaçao an und waren im ersten Moment nicht wirklich so begeistert. Das lag vielleicht zum einen daran, dass wir ein wenig die Freundlichkeit der Nachbarinsel vermisst hatten und zum anderen, dass uns nicht wirklich bewusst war, dass Curaçao nicht so lange, tolle karibische Strände hat, wie wir es uns wohl vorgestellt hatten. Ganz im Gegenteil: Es ist gerade ihre Natürlichkeit und die vielen kleinen Buchten, welche die Insel ausmacht. Das wurde uns in den ersten Tagen unseres Aufenthalts auf der Insel dann auch ziemlich schnell bewusst. Mittlerweile waren wir schon 3 x da und werden wahrscheinlich – wenn Corona es zulässt – auch in diesem Jahr unseren Sommerurlaub wieder auf Curaçao verbringen. Man kann sagen, wir haben uns wohl doch schwer in die Insel verliebt!
Unterwasserwelt
Alle 4 lieben wir das Meer! Wir gehen zwar nicht Tauchen, aber sind dafür begeisterte Schnorchler. Das Tolle auf Curaçao ist die Unterwasserwelt. Da das, die Insel umgebende Korallenriff sehr häufig nah am Ufer liegt, kann man ohne großen Aufwand die vielen verschieden Tierarten unter Wasser bestaunen. Es ist absolut traumhaft, weil man vom Strand aus einfach losschnorcheln und nach wenigen Metern unteranderem die wunderschönen Meeresschildkröten, die vielen bunten Fische oder riesige Fischschwärme bewundern kann.
Hauptstadt Willemstad
Ein Besuch der Hauptstadt Willemstad darf natürlich auf keinen Fall fehlen! Die typisch bunte Häuserfront ist weltbekannt und steht nicht umsonst unter dem UNESCO Weltkulturerbe. Die beiden Stadtteile, Punda und Otrabanda, werden durch die Königin Emma Brücke verbunden. Die Konstruktion der Brücke ist einzigartig auf der Welt. Sie hat keine feste Uferverbindung, sondern kann von Otrabanda aus, an das Ufer gedreht werden. So wird die Durchfahrt zur Karibik- und der St.-Anna-Bucht ermöglicht. Nicht umsonst hat die Brücke auch den Spitznamen „Swinging Old Lady“.
Tierwelt
Curaçao ist nicht nur für seine Unterwasser-, sondern auch für seine exotische Tierwelt an Land sehr bekannt. So findet man Schwärme von grünen Papageien, die laut krächzend in den Bäumen hängen und Früchte naschen, Kolibris, die in den Blüten nach Nektar suchen, oder man schaut einfach am Salinensee Sint Marie vorbei und hält Ausschau nach den dort lebenden Flamingos.
Leguane – Das Wahrzeichen von Curaçao
Und natürlich findet man überall auf der Insel die Leguane – das Wahrzeichen der Insel! In der Bucht Playa Lagun im Nordwesten Curaçaos lebt eine ganze Leguan-Familie, die im Restaurant Bahia auf einer Mauer auf frisches Obst oder Gemüse wartet. Die haben auch keine Scheu davor, sich von dir füttern zu lassen – vorausgesetzt Du traust Dich!
Blue Curaçao – Das Original
Habt Ihr früher auch mal einen Blue Curaçao getrunken? Und, war er lecker? Das Lustige ist, der Blue Curaçao, den wir kennen, hat mit dem original Blue Curaçao von der Insel so gar nichts gemeinsam. Im Landhuis Chobolobo, in der Nähe von Willemstad, kann man sich genau anschauen wie das Nationalgetränk hergestellt wird. Außerhalb der Karibikinsel ist es kaum möglich, eine Flasche Original Blue Curaçao zu bekommen. Ein klitzekleiner Teil der Produktion wird in die USA exportiert. Das liegt auch daran, dass die wichtigste Zutat nur hier auf der Insel wächst: Die golfballgroße Schrumpelpomeranze – und die Menge reicht einfach nicht aus, um die ganze Welt zu beliefern. Mittlerweile gibt es den Triple Sec in den unterschiedlichsten Farben und Geschmäckern. Und glaubt uns, der Likör ist nicht zu vergleichen mit dem, den wir bei uns kennen. Er schmeckt einfach richtig gut, pur oder z.B. als Blue Lagoon-Cocktail. Ein Flasche des Senior & Co. Blue Curaçao hat auf der Heimreise bei uns immer Platz im Gepäck!
Strände
Meist sind es einfache, kleine naturbelassene Buchten an der Südwestküste. Bei einigen muss man Eintritt bezahlen, was den Geldbeutel aber nicht zu sehr belastet. Dafür bekommt man dort dann meist auch Sanitäre Anlagen, Restaurants und gegen Gebühr auch Liegen und Schirme. Vor ein paar Jahren wurde auf Curaçao DSDS gedreht. Einer der bekanntesten Strände ist seit dem der Cas Abao und Grote Knip. Wir mögen sie auch, allerdings haben wir für uns mittlerweile als Lieblingsstrände Kleine Knip und Karakter Beach auserkoren.
Cas Abao
Er zählt zu den schönsten Stränden im Westen der Insel. Für 10 NAF Einlass pro Auto kann man sich den ganzen Tag, teils unter Palmen oder den typischen Palapas, gegen Gebühr auch Sonnenliegen mieten. Das Hausriff ist ein Paradies für Taucher und Schnorchler zugleich. Es gibt eine Snackbar, eine Tauchschule, Massagen und Sanitäranlagen.
Grote Knip
Das ist der meistfotografierteste Strand auf Curaçao. Kaum zu glauben, bei unseren 3 Aufenthalten auf der Insel waren wir nur einmal am Grote Knip Beach, aber wir finden die anderen Strände einfach schöner. Grote Knip kostet keinen Eintritt, es gibt eine Snackbar und für Liegen und Schirme muss man auch ein bisschen was bezahlen.
Kleine Knip
Unser absoluter Favorit auf Curaçao! Wir lieben einfach diese kleine versteckte Bucht. Sie ist der kleine Bruder von Grote Knip und über einen Fussweg kann man den großen Bruder auch erreichen. Dort sind wir allerdings noch nie entlang gelaufen, weil es einfach immer zu warm und die Jungs dafür wenig zu überzeugen waren. Der Strand ist öffentlich und gegen eine kleine Gebühr können Liegen ausgeliehen werden. Für Essen und Trinken muss man selbst sorgen, denn es gibt am Kleine Knip absolut nichts zu kaufen. Geeignet für traumhafte Strandhochzeiten!
Karakter Beach
Die Nr. 2 unserer persönlichen Top-Favoriten! Der Beach hat keinen wirklichen Sandstrand. Er ist kostenlos, aber man sollte ein bisschen was konsumieren. Was einem aber überhaupt nicht schwer fällt, weil es dort mega leckere Smoothies, Cocktails und Essen gibt. Wir lieben es, den ganzen Tag dort zu chillen, zu schnorcheln und am Ende noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang beschenkt zu werden.
Playa Daaibooi
Das ist ein netter öffentlicher Strand an dem sich auch viele Einheimische Aufhalten. Er ist nur ca. 5 Minuten vom Karakter Beach entfernt. Es gibt eine kleine Snackbar und man hat die Möglichkeit Liegen gegen Gebühr auszuleihen. Unter der Woche ist die Chance sehr groß, hier viele Schüler in ihrer Mittagspause anzutreffen. Wenige werden das zweifelhafte Glück haben, so wie wir, dort eine Militärübung beobachten zu dürfen…
Playa Piskado/Playa Grandi
Einer der besten Spots um Schildkröten zu beobachten, ist der Playa Piskado oder auch Playa Grandi genannte Fischerstrand am Westpunt. Beim ersten Mal waren wir doch ein wenig irritiert, weil wir keinen wirklich schönen Strand für ein Sonnenbad vorgefunden haben, aber sobald man sich hier sein Schnorchel-Equipment überstreift und abtaucht, kommen die Meeresschildkröten ganz nah an einem vorbei geschwommen. Das liegt vor allem auch an den einheimischen Fischern, die ihre frisch gefangene Fischware über den Pier hierher bringen um sie dort zu reinigen. Dabei werfen sie die unverwendbaren Teile des Fisches zurück ins Meer und locken mit dem leckeren Snack die Schildkröten an. Ein Ausflug hierher lohnt sich auf jeden Fall! Wir waren nicht nur einmal da.
Falls man beim Schnorcheln doch ein bisschen Respekt vor den vielen, ja doch wild lebenden Meeresschildkröten hat, kann man sie auch einfach vom Steg aus beobachten.
Playa Lagun
Sie entspricht vielleicht nicht der klassischen Karibikbucht, denn um einen herum laufen Hühner und Leguane, aber das Wasser, die Farbe und die Unterwasserwelt sind einfach mega schön! Und bevor man oben im Restaurant Bahia einen leckeren Cocktail oder Smoothie trinkt und die Leguane beobachtet, sollte man sich in der kleinen, komplett naturbelassen und einfachen Bucht, die Sonne auf dem Bauch scheinen lassen und eine Runde Schnorcheln gehen. Seit Corona schwimmen auch die Meeresschildkröten wieder durch die Bucht. Wir lieben diese ganz besondere Lagune und kommen bei jedem Besuch wieder vorbei und mit gaaaanz viel Glück kann man, wie wir, nachts auch mal ein Pferd beim Wasserspaziergang beobachten.
Porto Mari
Schon mal auf den Bahamas mit Schweinen geschwommen? Wir zwar noch nicht, dafür ist dieser Beach hier auf Curaçao aber ebenfalls bekannt für seine Schweine, die wir allerdings bei unseren Besuchen nur faul unter den Bäumen haben liegen sehen. Der Strand gehört ebenfalls zu den beliebtesten Stränden auf der Insel. Man kann hier wunderbar durch die extra angelegten Riffglocken (sie locken die Fische an) schnorcheln. Auch für diesen Strand bezahlt man ein bisschen Eintritt. Schirme und Liegen sind gegen Gebühr auszuleihen. Außerdem gibt es hier eine schöne Snackbar für die kleine Pause zwischendurch.
Infos über Curaçao
- Es gibt auf der rund 444 km² großen Insel über 35 Strände. Die Insel ist ca. 70 km lang und an der breitesten Stelle liegen die Küsten lediglich 16 km auseinander.
- Unterkünfte im Hotel oder eigenen Häusern gibt es jede Menge auf Curaçao. Bei unserem ersten Aufenthalt hatten wir in einem großzügigem (Golf-)Hotel an der Ostküste gewohnt, was überraschend günstig war, aber leider lange und etwas anstrengende Fahrten zu den ganzen Stränden der Südwestküste zur Folge hatte. Bei unseren folgenden Aufenthalten hatten wir wunderschönen Häuser mit eigenem Pool über Airbnb bzw. Fewo Direkt gebucht. Eine tolle Wohngegend ist Coral Estate in Sint Willibrordus, welche direkt oberhalb des Karakter Beach gelegen ist. Hier findet man fantastische Häuser in allen Größen.
- Essen kann man auf der Insel im Prinzip überall. Es gibt Restaurants und sogenannte „Sneks“ – das sind kleine Imbissbuden, oft nur Wellblechhütten, als Dreh- und Angelpunkt eines Dorfes, wo abends dann auch ein kühles Polar Bier getrunken wird. In Jan Thiel gibt es ein sehr leckeres Sushi Restaurant, das „Kyoto“, falls Ihr auf Sushi steht. Wir sind dort jedes Jahr einmal und lassen es uns gut gehen. Ansonsten kochen oder grillen wir meistens selbst in unserem Haus.
- Am besten leiht man sich über den gesamten Urlaub hinweg ein Auto aus. Die meisten Ziele sind mit dem Auto in kaum mehr als einer Stunde zu erreichen. Die Hauptstrassen sind sehr gut ausgebaut.
- Curaçao ist ein Paradies für Taucher, Schnorchler und für Wassersportler im Allgemeinen.
- Die medizinische Versorgung ist auch sehr gut. Ich selbst hatte letztes Jahr nach meinem Tritt in einen Seeigel ein super Versorgung. Unbedingt sollte man eine Auslandskrankenversicherung abschließen, die übernimmt dann z.B. auch die Behandlung für solche Verletzungen.
- Einkaufen in großen Supermärkten oder kleinen Märkten an den Straßen ist ohne Probleme möglich. Man bekommt so gut wie alles und die Preise ähneln unseren in Deutschland.
- Bezahlt wird entweder in Dollar oder dem Antillen Gulden. Der Euro steht überraschender Weise nicht hoch im Kurs. Man sollte immer etwas Bargeld mitführen, da z.B. der Eintritt an Stränden oder die Liegen grundsätzlich bar bezahlt werden müssen. Ansonsten werden alle Kreditkarten akzeptiert. Bargeldabhebungen sind an vielen Automaten problemlos möglich. Geld am besten erst auf der Insel wechseln, weil es in Deutschland teurer ist. Es schadet aber nicht ein paar Dollar für die ersten Tage dabei zu haben.
- Auf Curaçao gibt es keine Sommerzeit, d.h. in unserer Sommerzeit liegt Curaçao 6 Stunden und in den Wintermonaten nur 5 Stunden nach unserer Zeit.
- Curaçao mit Kindern ist problemlos möglich. Die Curaçaoner sind Familienmenschen. Kinder werden mit offenen Armen empfangen.
- Ausflüge können unter anderem zur Aloe Vera- oder der Straußenfarm unternommen werden. Wir haben beides gemacht. Für die Jungs war es ganz nett und etwas Abwechslung, aber es ist nicht zwingend notwendig.
- Für die Reise reicht leichte, lockere Kleidung und eine dünne Jacke, für diejenigen, denen es Abends vielleicht doch mal zu frisch ist. Vor allem Bikini und Badeshorts dürfen natürlich nicht fehlen. Schnorchelausrüstung kann teilweise gemietet werden, wir haben allerdings immer unsere eigene dabei. Und ganz WICHTIG: Badeschuhe mitnehmen und auch immer anziehen. Ich spreche aus eigener Erfahrung, was passieren kann, wenn man mal vergisst sie anzuziehen!!!!
- Im Großen und Ganzen ist es ein Badeurlaub mit immer gleichem Klima, angenehm warmer Wassertemperatur -und das ganze ganzjährig!
Wir lieben Curaçao und seine Curaçaoner und wünschen jedem, dass er auch so wie wir die Insel in sein Herz lässt!
SIT BACK, RELAX, ENJOY